Ironscout 2013–Die kleine Schnecke holt Bestplatzierung!

Erschienen am 10. Oktober 2013 in Leiter

Konstantin

 

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FRIESDORF, BONN. Bereit wie wir waren, zog unsere Läufergruppe “Tempo, kleine Schnecke!” wieder einmal in das Abenteuer gänzlich außerhalb der Komfortzone. Der Ironscout ist keine Kinderveranstaltung und erfordert ein hohes Maß an körperlicher und mentaler Ausdauer. All das hat unser Team bewiesen und mit 64 Kilometern Wanderstrecke in 21 Stunden den besten Platz den je geholt!

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Nach dem letzten Ironscout 2012 und der eher mittelmäßigen Platzierung des 59. Platzes versprachen wir uns, jeden Monat einmal die Wanderschuhe anzuziehen und gemeinsam auf Trainingswanderung zu gehen. Aus dem Versprechen wurde die Realität und wir zogen das Trainingsprogramm durch – mit Erfolg.

Am Donnerstag, dem 3. Oktober 2013 hieß es für unser Team “Tempo, kleine Schnecke!”, bestehend aus (v.l.) Christian G., Jonathan K., Pia R., Johannes M., Hannah U., Konstantin K., Uwe R. und Patrick H., Rucksäcke packen und auf zum Austragungsort des Ironscouts nach Bonn. Anette P. konnte aus Gesundheitsgründen leider nicht mitfahren. So bestand unsere Gruppe aus Pfadfindern vom DPSG Stamm St. Hedwig (Auf der Lieth), Schloss Neuhaus, Herford und Unna.

In Friesdorf angekommen, schlugen wir auf einem extra für den Ironscout bereitgestellten Freibadgelände unsere Jurte neben anderen auf und rollten unsere Schlafsäcke aus. Einmal im Basislager schlafen noch bis zum alles entscheidenden Lauf. Doch vorerst genossen wir zusammen mit anderen Pfadfindern den Abend bei Gitarrenklängen und Lagerfeuer.

Am nächsten Morgen stand auch schon unsere Startzeit fest. Von 14:10 Uhr bis 12:10 Uhr des nächsten Tages sollten wir unsere Kräfte unter Beweis stellen. Da durfte ein ordentliches Nudelmittagessen nicht fehlen. Ausgerüstet und sattgegessen holten wir pünktlich unsere Läuferhefte und Karten ab, gaben ein kleines Fotoshooting dem Bonner General-Anzeiger und starteten schließlich frisch und munter ins “Vergnügen”. Smiley mit geöffnetem Mund Patrick wurde eine besondere Aufgabe auferlegt. Da er das leichteste Gepäck dabei hatte bekam er die “Fußnote”. Ein einige Kilo schwerer Betonfuß, welcher bei der Ankunft im Basislager unbeschädigt vorgezeigt werden musste.

jo-bananeDie nun folgenden 12 Stunden gingen vorüber wie im Fluge, das Wetter war bewölkt aber nicht nass und wir hatten überaus gute Laune. Anfangs ging es durch die Innenstadt und später auch durch Wiesen und Wälder. Bei den ersten Stationen durften wir unser motorisches Geschick unter Beweis stellen und eine sich selbst erhaltene menschliche Bank bauen oder halfen dem verrückten Professor seine Zeitmaschine wieder in Gang zu bekommen, damit er zurück in das Jahr 1985 reisen konnte. Später durften wir ein Liedchen trällern, selbstgemachte Fischsuppe kosten und auch den ein oder anderen versteckten Schatz finden. Auf diese Weise sammelten wir unsere Punkte – nichtsahnend.

So ging es von Station zu Station und Christians Kilometerzähler stieg und stieg. Bald war der 38. Kilometer geknackt und wir wussten durch das Training alle, was noch auf uns zu kam. Die 13. Stunde des Ironscout-Laufs begann und damit der “etwas” härtere Teil der Veranstaltung.

Das Wetter schwang um, Wassertropfen fielen vom Himmel und es war dunkle Nacht. Wir zückten unsere Taschenlampen und zogen unsere Regenjacken an. Der eine oder andere merkte schon Schmerzen im Knie oder an den Füßen, aber mental waren wir noch topfit. An jeder Station hatten wir die Möglichkeit eine kleine Suppe oder eine andere Kleinigkeit zu uns zu nehmen oder nasse Sachen am Feuer zu trocknen.zeitung

Wenige Stunden vor dem Ende des Laufs entschieden wir uns, eine tote Station anzulaufen. Diese Stationen sind unbemannt und lagen abseits unserer ursprünglichen Route. Wir teilten unsere Gruppe auf und vier von uns mobilisierten nochmal alle Kräfte, um im Schnellschritt die verlassene Station zu erreichen. Die anderen vier machten sich direkt zur vorletzten Station auf, wo wir uns treffen sollten.

Eine gefühlt unendlich lange, geradeaus führende Straße später erreichte die kleine Gruppe die tote Station. Dort waren Begriffe abgebildet, zu denen ein Reim zu finden war, um Punkte zu bekommen. Diese Aufgabe übernahm die zweite Gruppe. Anschließend machte die Gruppe sich auf zum Treffpunkt – doch wir trafen uns nicht.

Wanderkarten sind bei einer Aktion wie dem Ironscout unverzichtbar und geben die Orientation in fremden Gebiet. Wenn die Karte jedoch zu ungenau ist, bekommt man in Wohngebieten Schwierigkeiten. So irrten wir eine halbe Stunde in der Gegend herum, ehe wir uns – glücklicherweise – doch fanden. Die vorletzte Station war erreicht.

Langsam wurde die Zeit knapp und es lag noch ein ordentliches Stück Strecke vor uns. Wir mussten die Fußmassage bei der letzten Station leider, leider überspringen und machten uns zur letzten Etappe auf. Quer durch die Stadt führte die letzte Meile und sie schien so unendlich lang. Unsere Kräfte waren am Ende, alles war still, keiner sagte ein Wort. Wir alle hatten nur noch einen seligen Wunsch: Aufhören zu gehen und die Füße endlich von der schmerzhaften Ummantelung befreien! Doch das Stück zog sich und wollt nicht enden.

KonradDoch dann: Das Schild Friesdorf, eine bekannte Kirche! Wir hatten es geschafft, es waren noch wenige Meter bis zum Freibad. Als wir ankamen jubelten wir und gaben als erstes unsere Läuferhefte und die unversehrte “Fußnote” ab. Dann flogen die Schuhe von den Füßen und Sitzen, eine Tätigkeit die einfach nur wohltat, auch wenn es nur eine Holzbank war. Wir hatten es geschafft. Fertig und total übermüdet, aber irgendwie glücklich saßen wir nun da und waren stolz auf unser Geleistetes. 64 Kilometer in 21 Stunden und 10 angelaufene Stationen. Der Ironscout-Lauf 2013 war beendet und wir waren gespannt auf unsere Bewertung.

Gegen Abend, nach einer wohltuenden Dusche und einem erholsamen Nickerchen begann auch schon das Abendprogramm. Es gab leckere Bohnensuppe oder Spaghetti Bolognese, was ein Schmaus. Anschließend begann die Siegerehrung der Stationen und dann die der Läufergruppen, zu denen wir gehörten.urkunde

Die Plätze wurden von hinten vorgelesen, 80. Platz, 60. Platz, 40. Platz, 30. Platz und wir hörten unseren Gruppennamen nicht. Langsam kam uns das Gefühl auf, bei der Auswertung der Punkte vergessen worden zu sein. 25. Platz, 20. Platz, 15. Platz, nichts zu hören! Wir waren merklich angespannt, welchen Platz haben wir nun? Und dann: Die vollkommene Überraschung. Damit haben wir bei Weitem nicht gerechnet: Wir holten mit 879 Punkten den 12. Platz beim Ironscout 2013. Ein Jubel und Freudengeschrei kam aus unserer Gruppe, ein phenomenales Ergebnis. Viel besser als im letzten Jahr!

Jetzt hieß es Feiern! Die Bands DorfMusic und Roughix heizten ordentlich die ohnehin gute Stimmung an und ließen uns tanzen, als hätten unsere Füße nie weh getan. Zwinkerndes Smiley Gegen Mitternacht legten sich die ersten unserer Gruppe schon schlafen, wurden aber mitten in der Nacht wieder aus den Federn geschmissen. Der eine oder andere wurde im Schlafanzug wieder auf die Tanzfläche getragen. Wie kann man bei so einem Erfolg nur daran denken ins Bett zu gehen. Smiley

 

Auch dieses und nächstes Jahr werden wir wieder auf Trainingswanderungen gehen, um für das nächste Jahr gewappnet zu sein. Der Ironscount 2014 wird in Hessen, Bad Orb stattfinden und wir werden uns wahrscheinlich mit zwei Läufergruppen anmelden. Ich freu mich jetzt schon drauf! Smiley

 

viele Grüße, euer

Konstantin Kroschewski

 

PS: Fotos vom Ironscout 2013 gibts hier

Unsere Gesangskünste bei Nacht:

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